27.Juni 2004 - Leftmover (linksziehende Minisuperzelle)

Kurz nach 20 Uhr bin ich mit meinem Bruder auf den Seerücken gefahren. Schon von Anfang an waren Richtung WSW interessante Wolkenformationen zu sehen. Auf- und Abwinde waren gut voneinander getrennt. Es schien sich eine Wallcloud auszubilden. Einmal bildete sich unter ihr in kürzester Zeit Fraktus bis fast zum Boden. Zwischendurch blitzte es seitlich aus dem Updraft heraus, was doch eher selten ist. Die Blitzaktivität war aber im allgemeinen eher gering. Je näher die Wallcloud kam, desto besser sah man, wie turbulent die Sache war. Organisierte Rotation war jedoch nicht zu erkennen. Der Updraft ist dann direkt über uns hinweggezogen und gleichzeitig kam ein stürmischer Westwind auf. Die Wolkenuntergrenze war recht tief und die Zuggeschwindigkeit der Wolken sehr hoch, weshalb das recht eindrücklich war. Im Süden waren dichte Hagelfallstreifen zu sehen. Der Ottenberg war, obwohl nur wenige km entfernt, kurzzeitig nicht mehr zu sehen. An unserem Standort blieb es aber trocken. Wir fuhren dann der Zelle noch etwas hinterher, obwohl wir wussten, dass wir keine Chance hatten sie einzuholen.

Ich habe noch zwei Videos online gestellt. Die Abspielgeschwindigkeit ist 8-fach erhöht. Man sieht die schwache Rotation der Wallcloud. Diese wurde möglicherweise durch die Meso(anti)zyklone verursacht.

Video der Wallcloud (4.6 MByte)

Video des Leftmovers Nr.2 (14.2 MB)

Einige Bilder der Wallcloud und der abziehenden Gewitterzelle

20:18 Uhr



20:20 Uhr





20:25 Uhr









20:42 Uhr: aufgenommen südlich von Kreuzlingen in Richtung E



20:52 Uhr: möglicherweise ist das eine "Flanking Line", die nachfolgenden Aufnahmen wurden in der Nähe von Güttingen gemacht



20:55 Uhr