28.05.2003 - Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen

Kurz vor 20:00 Uhr habe ich mich zu einen Chasing mit meinem Bruder Richtung Amriswil entschieden. Um 20:05 Uhr kamen in Langrickenbach die ersten grossen Tropfen und einzelne kleine Hagelkörner von Himmel. Es schien sich um eine Neubildung zu handeln. Danach liess der Niederschlag wieder nach. Kurz vor Amriswil begann es kräftig zu regnen. Auch die Feuerwehr war bereits im Einsatz. Wir fuhren nach Romanshorn hinunter, weil es dort vielversprechend aussah. Dort war auch "nur" starker Regen. Von dort fuhren wir bis nach Egnach und wieder über Amriswil zurück Richtung Kreuzlingen. Schon vor Amriswil sahen wir, dass es Richtung Kreuzlingen/Konstanz sehr dunkel war. Zudem nahm die Blitzaktivität rasch zu. Nach Amriswil nahm die Regenintensität rasant zu.
Etwa bei Langrickenbach kamen wir in das Unwetter. Es regnete in Strömen! Die Felder waren grossflächig überflutet und auch die Strassen hatten teilweise über 10 cm Wasser, weil das Wasser direkt von den Feldern auf die Strasse floss. Es herrschte akute Aquaplaninggefahr. Es hat in dieser Region viele Bauerhöfe. Teilweise sind die Jauchegruben dieser überlaufen, was ziemlich unangenehm roch. Je weiter wir Richtung Kreuzlingen kamen, desto heftiger wurde das Gewitter. Es mischte sich auch kleiner Hagel unter den Regen. Kurzzeitig hielten wir an, da man wirklich nichts mehr sah. In Kreuzlingen erreichte das Gewitter seinen Höhepunkt. Es war zwischen 20:45 und 20:50 Uhr als wir dort durchfuhren. Der Niederschlag ging kurzzeitig fast vollständig in Hagel über. Ausserdem gab es Sturmböen, während der stärksten Phase blies sogar ein anhaltender Sturmwind. Möglicherweise hat es sich um einen schwächeren "wet microburst" gehandelt. Im Nordteil von Kreuzlingen liess der Niederschlag wieder etwas nach und man sah im Norden für kurze Zeit einige Aufhellungen. Danach fuhren wir nach Ermatingen. Dort sah man im Westen (21:00) eine schöne Böenwalze und auch sonst sehr interessante Wolkenformationen. Wahrscheinlich standen diese im Zusammenhang mit einer kleinen Neubildung über dem Seerücken an der Westseite des Gewitters. Von dort verfolgten das Gewitter noch weiter über den Seerücken. Es schien aber wieder langsam nachzulassen. Trotzdem waren auch dort viele Felder überflutet und auf den Strassen flossen manchmal regelrechte Bäche.

Wir machten nochmals einen Umweg über Kreuzlingen um die Schäden anzusehen. Die Feuerwehren waren überall im Einsatz. Viele kleinere und grössere Äste lagen auf der Strasse. Umgestürzte Bäume konnten wir keine sehen, es war aber bereits recht dunkel. Es hatte viel Laub am Boden, wahrscheinlich wegen des Hagels.

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